Joggen an das 77. ETF in Lausanne

Mittwochmorgen, 04:30 Uhr, Treffpunkt beim Gemeindehaus in Merishausen: Das Büssli wird beladen, Taschen verstaut, und die ersten müden, aber aufgeregten Gesichter erscheinen. Kurz darauf ein Halt in Bargen, um die restlichen Personen aufzugabeln. Um 05:02 Uhr fällt der Startschuss für unser zweitägiges Abenteuer: vom Schwarzen Stein, bis ans ETF in Lausanne. Die Idee, die vor einem Jahr noch irgendwo zwischen Spass und Schnapsidee schwebte, wurde damit zur Realität. Das Konzept war einfach, aber herausfordernd. Eine Person joggte, eine fuhr auf dem Velo mit, und die anderen fuhren mit dem Büssli zum nächsten Übergabepunkt. Die Abschnitte waren etwa 10 Kilometer lang, und unterwegs konnten sich die beiden auf der Strecke abwechseln. Am Übergabepunkt tauschte man sich dann ab, füllte die Trinkflasche, schnürte die Schuhe und weiter ging’s.

Bereits nach der ersten Etappe wartete ein besonderes Highlight: Jean und Pia organisierten bei sich in Merishausen einen herzlichen Apero mit Kaffee, Zopf und vielem mehr. Eine wunderschöne Stärkung, die uns neue Energie gab. Auch der Abschied dort war emotional, denn zahlreiche Mitglieder vom TV, MTF und FTV kamen vorbei, verabschiedeten uns und wünschten uns ein gutes ETF. Entlang der Strecke erreichten uns viele Nachrichten von Freunden, Dorfbewohnern und Vereinskollegen, die uns immer wieder motivierten und uns zeigten, wie stark die Unterstützung aus der Heimat war. Zu den Highlights unserer Route gehörten der imposante Rheinfall, der Hauptsitz des STV in Aarau und natürlich der eindrückliche Moment, über den Bundesplatz in Bern zu laufen.

Die grössten Emotionen erlebten wir jedoch oft an den Übergabepunkten. Jedes Mal wurde die Läuferin oder der Läufer mit Jubel, Applaus und manchmal sogar Gesang empfangen. Dieses Gemeinschaftsgefühl war einfach unbezahlbar und trieb uns immer weiter an. Die Logistik im Bus war eine eigene kleine Herausforderung, denn jede Ecke war mit Material belegt, jeder Platz besetzt, es war eng, laut und lebendig. Doch genau dort entstanden viele lustige und schöne Gespräche, da man bei jeder Fahrt neben jemand anderem sass und immer wieder neue Geschichten teilte.

Zusammen rannten wir die letzten Meter durch Lausanne ins Ziel, ein unvergesslicher Moment, den wir alle gemeinsam erleben durften. Nach insgesamt 303,54 Kilometern, 29 Stunden und 3353 Höhenmetern erreichten wir schliesslich Lausanne. Ein weiterer Höhepunkt war die Begrüssung durch Roland Schenk, den Vizepräsidenten des STV, der uns persönlich willkommen hiess, sowie durch den kompletten Verein, der nachgereist war und uns begeistert empfing. Es war ein mega lässiges Abenteuer, was uns allen einmal mehr zeigte, wie stark unser Zusammenhalt im Team ist, wie viel wir zusammen erreichen können und wie jede und jeder für seinen / ihren Beitrag im Verein geschätzt wird. Ein riesiges Dankeschön an Jonas für die Organisation, an Fabio, unseren unermüdlichen Büsslifahrer, an alle, die dabei waren, an den TV Herzogenbuchsee für die Übernachtung, an unsere Sponsoren (Clientis Spar- und Leihkasse Thayngen & Nelly) sowie an alle, die uns mit Nachrichten, guten Wünschen oder auf andere Weise unterstützt haben. Es war ein unvergessliches Abenteuer voller Lachen, Schweiss, Emotionen und unzähligen Geschichten, die uns noch lange verbinden werden. Vielen Dank für diese einzigartige Erfahrung!